Büttners Patent-Schnellumlaufkessel

[390] Büttners Patent-Schnellumlaufkessel, ein Wasserrohrdampfkessel mit zwei Wasserkammern, in welche die beiderseitigen Enden der Wasserrohre eingewalzt sind.

Das Wasser steigt in den schräg liegenden Rohren vermischt mit Dampf in der vorderen Kammer auf, durchströmt eine im Oberkessel eingebaute Rinne, die nach oben offen ist, um den Dampf entweichen zu lassen, und fällt durch das erweiterte Halsstück in die darunterliegende hintere Kammer zurück, um denselben Lauf zu wiederholen. Durch diese Einrichtung bleibt die lebendige Kraft des einmal in Bewegung befindlichen Wassers erhalten, bezw. sie steigert sich bis zu einer gewissen, von den Bewegungswiderständen abhängigen Grenze und damit auch die Umlaufgeschwindigkeit des Wassers. Der große Wasserumlauf bewirkt eine sehr gleichmäßige Temperatur im Kessel und erhöht die Wärmeaufnahme der Heizflächen; auch sind die Rohre wirksam gekühlt, wodurch diese mit ihren Verbindungsstellen in den Wasserkammern geschont werden. Das Speisewasser wird in den vorderen Teil des Oberkessels eingeführt und durch eine unter der Mündung des Speiserohres angebrachte flache Schale verteilt. Damit Schlamm und Kesselstein nicht in den Unterkessel gelangen können, ist dicht vor dem Abfallstutzen im Oberkessel eine Querwand eingebaut, über die hinweg das Wasser durch zwei seitlich in dem Abfalltrichter angebrachte Oeffnungen nach der hinteren Wasserkammer und den Rohren strömt. Der Schlammablaß erfolgt aus dem vorderen Teil des Oberkessels vor der Querwand. (Vgl. die Figur.)

G. Schwarz.

Büttners Patent-Schnellumlaufkessel
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 390.
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