[693] Bergamottöl wird aus den Schalen der Früchte von Citrus Bergamia Risso gewonnen. Es ist: sehr flüssig, blaßgelb, in schlechterer Qualität oft grünlich oder bräunlich. Mit Wasser destilliert wird es vollkommen farblos.
Der Geruch ist sehr angenehm, wie eine Mischung von Orangen- und Zitronenöl, das spez. Gew. beträgt 0,880,89. Die geschätzteste Ware ist das Messinaer Bergamottöl. Der wesentlichste Bestandteil des Bergamottöls ist nach den Untersuchungen von Schimmel & Co. [1] der Essigäther des Links-Linalools (Links-Linalylacetat). Der kristallinische, geruchlose Bestandteil des Oels ist Bergapten. Bei einem tadellosen Bergamottöl darf nach Schimmel & Co. [2] das spez. Gew. nicht unter 0,880, die optische Drehung (bei 100 mm) nicht über +20° C. sein. Das Oel muß in 1/2 Teil 90 (volum-)prozentigem Alkohol klar löslich sein. Diese Lösung darf sich auf weiteren Zusatz gleichstarken Alkohols nicht trüben, der Verdunstungsrückstand nicht über 6% sein; derselbe muß eine grüne, homogene Masse darstellen. Es dürfen nicht größere Mengen niedrig siedender (um 160° C.) Anteile vorhanden sein (Pinen). Da das Oel um so besser ist, je mehr es Linalylacetat enthält, so gibt eine Bestimmung desselben am besten Aufschluß über seine Qualität (vgl. Oele, ätherische). Bergamottöl ist, vor Licht und Luft geschützt, in dicht verschlossenen Flaschen aufzubewahren. Das Bergamottöl findet in der Parfümerie in großen Mengen Verwendung; es dient gewissermaßen als Grundlage für die meisten seinen Parfümeriefabrikate. Bei Eau de Cologne bildet es den Hauptbestandteil in der Mischung der ätherischen Oele.
Literatur: [1] Bericht von Schimmel & Co. in Leipzig, April 1892. [2] Ebend., April 1891.
Deite.