Klosett [1]

[514] Klosett, s.v.w. Abort (vgl. Bd. 1, S. 24) mit Abschluß gegen die Grube oder den Abflußkanal; wenn mit Wasserleitung versehen, auch Spülabort oder Wasserklosett genannt.

Der Abschluß gegen die Kanalgase wird durch aufziehbare Klappen, durch selbsttätig (zufolge der Lall der Exkremente und des Wassers) sich öffnende Klappen oder durch reine Wasserabschlüsse (sogenannte Siphons) erreicht, und man unterscheidet hiernach Zugklosetts, selbsttätige Klappenklosetts und Siphonklosetts; auch Kombinationen von Zugklosetts in Verbindung mit Siphons sind nicht selten (vgl. a. Bedürfnisanstalten).

Bei den Zugklosetts (Zugstangenklosetts) öffnet sich nach dem Aufziehen der[514] Zugstange nicht nur die Klosettklappe, sondern gleichzeitig auch der am Klosett angebrachte Wasserleitungshahn, der manchmal direkt mit der Wasserleitung, meist aber mit einem kleinen Reservoir (Dienstbüchse, Spülkasten) in Verbindung steht. Ein Zugklosett ist in Fig. 1 und 1a dargestellt; der ganze Apparat wird mit Holzwandung und Sitzbrett verkleidet.

Die selbsttätigen Klappenklosetts (s. Fig. 2) haben unter der Schüssel eine in Achsenlagerung drehbare, durch Gegengewicht ausbalancierte Klappe (emailliertes Gußeisen), welche sich nach unten öffnet, wenn sie durch Exkremente oder Wasser belastet wird. Die Wasserspülung wird hierbei durch einen an der Wand befestigten selbstschließenden Hahn (Kugelfallhahn) oder durch Spülkasten mit Zughebel bewerkstelligt.

Ein vielgebräuchliches Siphonklosett zeigt Fig. 3; der obere Teil, die sogenannte Zungenschüssel, ist aus Steingut oder Porzellan, der Siphon aus emailliertem Gußeisen hergestellt; die Spülung erfolgt wie bei den selbsttätigen Klappenklosetts durch Selbstschlußhähne oder Spülkasten. – Bei den sogenannten Unitas-, Excelsior- u.s.w. Siphonklosetts sind Siphon und Schüssel in einem einzigen freistehenden Körper aus Steingut vereinigt, der mit einer aufklappbaren Brille versehen ist.

Näheres über die Spüleinrichtungen, die außerordentlich mannigfaltig sind, sowie über allgemeine Dispositionen in den Patentschriften D.R.P. Nr. 1390, 7272, 9193, 10170, 11074, 12184, 13410, 13973, 15451, 16695, 17148, 18296, 18515, 18592, 19418, 20284, 20286, 20353, 20375, 20525, 23063, 23563, 28425, 35016, 36606, 37115, 37238, 37853, 38229, 40302, 40304, 41546, 43356, 43705, 44539, 44710, 45115, 51231, 51785, 51954, 52800, 53100, 55143, 55205, 55208, 55215, 55298, 55766, 58095, 58662, 58672, 59927, 60046, 60072, 61488, 62592, 63004, 67959, 68329, 71390, 71371, 71491, 71930, 72961, 73757, 73909, 74441. Bezugsquellen alle Wasserleitungsarmaturfabriken.

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Fig. 1., Fig. 1a., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 1a., Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 514-515.
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