Oelabscheider, Oelabscheidung

[756] Oelabscheider, Oelabscheidung.

Oel vermindert schon in dünnen Schichten die Wärmeübertragung. Es ist deshalb bei Heizkörpern, Heizschlangen, Vorwärmern, Oberflächenkondensatoren, Dampfkammern von Verdampfapparaten, Dampfkesseln durch Verwendung von ölfreiem Dampf bezw. Wasser dafür zu sorgen, daß sich an den wärmeübertragenden Flächen kein Oelbelag bildet. Bei Dampfkesseln können durch Oel infolge Wärmestauung Ausbeulungen der Bleche u.s.w. eintreten. Die Entfernung des Oels aus Dampf oder Wasser ist ferner notwendig, wenn ölfreies Wasser zu Fabrikationszwecken erforderlich ist.

Die Abscheidung von Oel aus ölhaltigem Wasser kann durch Abstehenlassen in großen Klärteichen oder Gefäßen [1] oder durch Zusatz chemischer Mittel (Tonerdehydrat, Schwerspat u.s.w., die durch Flockenbildung das Oel aufnehmen) oder durch Filtration durch Sand, Kieselsteine, Sägmehl [2], [3], Holzwolle [4], Koks [2], Filtertücher [5] oder auf elektrolytischem Wege [6] erfolgen. Bisweilen werden auch zwei Verfahren kombiniert [1]; s.a. Kesselspeisewasserreiniger, Wasserreinigung.

Die Abscheidung von Oel aus ölhaltigem Dampf geschieht durch Aufstoßenlassen des Dampfes gegen Widerstände (Winkeleisen, Siebbleche u.s.w.), die in einem topfartigen, in die Abdampfleitung eingeschalteten Körper (Oelabscheider, Oelfänger, Dampfentöler) eingebaut sind [2], [3], oder durch die Zentrifugalkraft, indem der Dampf in kreisende Bewegung versetzt wird [2]. Der Wirkungsgrad ist von der Art des Oels abhängig [7]. Es sind auch Anordnungen getroffen, um die Oelabscheidung zunächst aus dem Dampf und darauf aus seinem Kondensat zu bewirken [2], [3].


Literatur: [1] Zeitschr. des Ver. deutsch. Ing. 1893, S. 1529. (Oelabscheider für Abdampf und Kondensationswasser). – [2] Ebend. 1904, S. 551. – [3] Ebend. 1902, S. 1827. – [4] Ebend. 1891, S. 201. – [5] Ebend. 1906, S. 1964. – [6] Ebend. 1907, S. 761. – [7] Ebend. 1903, S. 206.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 756.
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