Räumnadel, Räum(nadel)maschine

[347] Räumnadel, Räum(nadel)maschine. Die Räumnadel dient zur Herstellung prismatischer Löcher von beliebigem Querschnitt durch Erweitern (Ausräumen) gegebener Löcher, z.B. in Naben von Rädern u.s.w.

Sie besitzt eine größere Anzahl hintereinander liegender Schneiden, die als Scheiben auf eine Dornstange aufgereiht oder in eine Stahlstange eingesetzt oder eingearbeitet sind, und wird mit Hilfe der Räum(nadel)maschine (Fig. 1), die einen geradlinig bewegten Schlitten besitzt, in welchen die Räumnadel eingespannt wird, durch das vorgearbeitete (in der Regel vorgebohrte) Loch hindurchgedrückt oder -gezogen, wobei die Schneiden der Räumnadel, welche derart angeordnet sind, daß jede nur wenig Material wegzunehmen hat und ein allmählicher Uebergang von dem vorgearbeiteten Loch zu dem gewünschten Lochquerschnitt erfolgt, die Spanabnahme besorgen. Die Räumnadel besitzt Führungsflächen, mit denen sie sich in dem vorgearbeiteten Loch oder in Führungsbüchsen führt. Die Räumnadelmaschinen werden mit[347] wagerecht oder senkrecht bewegten Schlitten gebaut. Sie zeichnen sich durch große Leistungsfähigkeit aus. – Fig. 2 zeigt Arbeiten, die mit der Maschine ausgeführt werden können.


Literatur: Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1905, S. 233 bis 236; Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1897, S. 19; 1898, S. 238, Werkstattstechnik 1908, S. 155; Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 1908, S. 444 und 512.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 347-348.
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