Albīnos

[270] Albīnos (v. span. albino, weißlich; Kakerlaken, weiße Neger, Dondos, Weißsüchtige, lat. Leucaethiopes), Menschen mit hellweißer oder rosig durchscheinender Haut, seidenartigen, weißen Kopf-Bart-[270] und Schamhaaren, blaß rosenroter Iris und tiefroter Pupille. Der Augapfel der A. ist in steter zitternder Bewegung, sie sehen am besten in der Dämmerung, und alle sind kurzsichtig. Im allgemeinen von mittlerer Größe, sind sie von schwächlicher Konstitution. Man findet sie in allen Klimaten und unter allen Menschenrassen, am häufigsten aber unter den Negern. In einigen Gegenden sind sie ein Gegenstand des Abscheues, weshalb sie sich in unbewohnte Gegenden zurückziehen und dort beisammen leben, so daß man sie als eine besondere Nation oder Rasse betrachtet hat. Der Albinismus (Leukäthiopie, Leukopathie) beruht auf mehr oder minder vollständigem Mangel des Pigments in der Malpighischen Schicht der Haut sowie auf Pigmentmangel in der Regenbogen- und Gefäßhaut des Auges, die deshalb hellrot (Blutgehalt) erscheinen; er ist stets angeboren, kommt sporadisch, auch erblich, vor und ist unheilbar. Er findet sich auch bei Tieren (Kaninchen, Mäuse, Raben, Tauben, Schwalben etc.). Die weißen Elefanten und die isabellfarbenen Pferde sind eine an Albinismus angrenzende Varietät. Der partielle Albinismus, der angeborne teilweise Pigmentmangel, ist häufiger bei Europäern beobachtet (weiße Flecke); er kann auch vererbt werden. Vgl. Mansfeld, Über das Wesen der Leukopathie oder des Albinoismus (Braunschw. 1823).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 270-271.
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