[591] Antofagasta, chilen. (früher bolivian.) Territorium, begrenzt im W. vom Stillen Ozean, im N. vom Territorium Tarapacá, im O. von Bolivia und Argentinien, im S. von Argentinien und der Provinz Atacama, hat ein Areal von 187,000 qkm mit (1895) 44,085 Einw. Die Andes mit einer Reihe bedeutender Vulkangipfel (Oyagua 5865, Licancaúr 5950, Socompa 5980, Llullaillaco 5170, Antofalla 6370 m) bilden die Nordostgrenze und scheiden das Territorium in zwei ungleiche Teile. Der einzige Fluß ist der Rio Loa, an der Nordgrenze, sonst ist das Gebiet außerordentlich dürr, wenngleich an der Küste zuweilen gewaltige Regenmassen fallen. Das erdbebenreiche Territorium ist reich an Silber (bei Caracoles, s. d.), Blei, Gold und Kupfer sowie namentlich an Salpeter und Borax (bei Ascotán), die nach den 1866 und 1874 mit Bolivia abgeschlossenen Verträgen von Chile ausgebeutet wurden. Die Zurücknahme dieser Verträge seitens Bolivias führte 1879 zum Krieg und zur Besitzergreifung des Landes durch Chile, dem es durch Vertrag vom 4. April 1884 verblieb. Eine Eisenbahn führt von der Stadt A. nach Huanchaca in Bolivia (640 km), eine zweite vom Hafen Taltal nach den Salpeterwerken von Cachinal, der Hafen Mejillones ist mit der ersten Bahn durch einen Schienenstrang verbunden. Zu nennen ist noch der Hafen von Cobija. Die Hauptstadt A., an der Morenabai, unter 23°40´ südl. Br., hat eine großartige Wasserleitung, ist Sitz eines deutschen Konsuls, Dampferstation, hat sehr bedeutenden Handel (1888 Einfuhr 1,680,511, Ausfuhr 1,474,752 Pesos) und (1899) 18,883 Einw.