Bürkner

[637] Bürkner, Hugo, Holzschneider, Kupferstecher und Radierer, geb. 24. Aug. 1818 in Dessau, gest. 17. Jan. 1897 in Dresden, widmete sich seit 1837 in Düsseldorf unter Sohn zwei Jahre der Malerei, bildete sich aber dabei autodidaktisch zum Holzschneider aus und lieferte treffliche Illustrationen zum Nibelungenlied nach Bendemanns und Hübners Zeichnungen. Nachdem er sich bei Unzelmann in Berlin vervollkommt hatte, wurde er als Lehrer der Holzschneidekunst an die Akademie zu Dresden berufen. Aus der von ihm hier errichteten xylographischen Anstalt ging ein großer Teil der Illustrationen zu Hebels Gedichten, zu den Volks- und Studentenliedern, zu einigen Jahrgängen der »Spinnstube«, zu der Cottaschen und Schnorrschen »Bilderbibel«, zu Richters und Pletsch' Werken, 200 Bildnisse deutscher Männer u. a. hervor. Er suchte dem Holzschnitt seinen eigentümlichen breiten, kräftigen Charakter in der Art Dürers zu erhalten. Das von ihm herausgegebene Alte Testament Hans Holbeins in 50 Holzschnitten (Leipz. 1850) und Rethels Hannibalzug zeigen sein tiefes Eindringen in den Geist der alten Formschneidekunst. Auch als Radierer war er vielfach tätig. So erschienen von ihm außer vielen Einzelblättern die Radierungen: »Der Fries im Thronsaal des königlichen Schlosses in Dresden«, von E. Bendemann (Leipz. 1852); »Die Wandgemälde im Ball- und Konzertsaal«, nach demselben (das. 1859, mit Text von J. G. Droysen); »Die Dresdener Gemäldegalerie«, in kleinen Nachbildungen (das. 1859), und »Bilder aus dem Familienleben«, 14 Radierungen (das. 1874). In der letzten Zeit seines Lebens lieferte er auch einige Kupferstiche nach Gemälden der Dresdener Galerie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 637.
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