[221] Babrĭos, griech. Fabeldichter, brachte wahrscheinlich im 2. Jahrh. n. Chr. eine Sammlung Äsopischer Fabeln in choliambische Trimeter, die schon im Anfang des 3. Jahrh. im Schulgebrauch erscheinen, später vielfach nachgeahmt (so von Avianus) und in Prosa umgeschrieben wurden. Bis vor 60 Jahren waren davon nur einige Bruchstücke und prosaische Paraphrasen unter dem Namen Äsopischer Fabeln bekannt (s. Äsopos). 1843 entdeckte der Grieche Minoides Minas auf dem Athos eine Handschrift mit 123 Fabeln des B. (hrsg. von Boissonade, Par. 1844; Lachmann, Berl. 1845); weitere 95 Fabeln, die er 1857 gefunden zu haben vorgab (hrsg. von Lewis, Lond. 1859), gelten als Fälschung. Dazu sind noch sechs aus einer vatikanischen Handschrift gekommen (hrsg. von Knöll, Wien 1879). Gesamtausgaben von Eberhard (Berl. 1876), Rutherford (Lond. 1883), vornehmlich Crusius (Leipz. 1897); Übersetzungen von Hertzberg (Halle 1848) und Hartung (Leipz. 1858).