Eberhard [1]

[338] Eberhard (altdeutsch Epurhart, »stark wie ein Eber«), Herzog von Franken, stand seinem Bruder, dem ostfränkischen (deutschen) König Konrad I., in seinen Kämpfen mit den Großen des Reiches treu zur Seite, ward 915 bei Stadtberge an der Diemel (Niedermarsberg) vom Herzog Heinrich von Sachsen geschlagen und überbrachte diesem auf Wunsch seines sterbenden Bruders, der ihn für die Krone nicht mächtig genug glaubte, Krone und Zepter. Deshalb stand er als Herzog von Franken unter König Heinrich I. in hohem Ansehen, geriet aber mit dessen Nachfolger Otto I. bald in Zwist. Als E. wegen eigenmächtiger Zerstörung der Burg eines ungehorsamen sächsischen Lehnsmannes zu 100 Pfd. Silber Buße, seine Leute zu der schimpflichen Strafe des Hundetragens verurteilt wurden, verband er sich mit Ottos älterm Halbbruder Thankmar 938 zu einer Empörung, bei der Ottos jüngerer Bruder, Heinrich, in Eberhards Gewalt fiel; durch seine Freilassung erhielt dieser nach Thankmars Tod leicht Verzeihung. 939 schloß er sich wieder dem Aufstand Giselberts von Lothringen und jenes Heinrich an, ward aber, als er auf der Rückkehr von einem erfolgreichen Streifzuge nach Sachsen mit Giselbert bei Andernach über den Rhein setzen wollte, von seinen Vettern Udo und Konrad erschlagen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 338.
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