Balakláwa

[293] Balakláwa (türk., »Fischteich«), russ. Hafenstadt und klimatischer Kurort an der Südküste der Halbinsel Krim (Gouv. Taurien), südöstlich von Sebastopol, anmutig von Bergen und Weingärten umgeben, mit einem tief ins Land schneidenden sichern, aber kleinen Hafen und (1897) 1274 Einw., meist Griechen, die von Fischerei leben. Westlich von B. am Meer liegt das St. Georgskloster auf dem Gipfel eines vorspringenden Felsens, angeblich an der Stelle, wo einst der Tempel der taurischen Diana stand, in dem Iphigenia das Amt der Priesterin verwaltete. – Der Ort wurde im Altertum als Portus Symbolorum bezeichnet; auch verlegt man die Lästrygonenbucht in Homers »Odyssee« hierher (vgl. E. v. Baer, Über die Homerischen Lokalitäten in der Odyssee, Braunschw. 1878). Die Genuesen, die diese Gegend im 14. Jahrh. innehatten, nannten ihn »Cembalo« (besonders die Zitadelle, von der Ruinen noch heute sichtbar sind). 1475 ward B. von den Tataren zerstört. Im Krimkrieg 1854–56 war B. der Hauptstationsort für die Magazine der Engländer. Am 25. Okt. 1854 wurde hier eine englische Reiterbrigade von den Russen unter Liprandi völlig aufgerieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 293.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika