Barbé-Marbois

[368] Barbé-Marbois (spr. -būá), François. Marquis de, franz. Staatsmann, geb. 31. Jan. 1745 in Metz von bürgerlichen Eltern, gest. 1837 in Paris, war seit 1769 bei Gesandtschaften an mehreren deutschen Höfen und in Amerika beschäftigt und wurde 1785 Generalintendant der Kolonie Santo Domingo. 1795 wurde er Mitglied und Präsident des Rates der Alten und infolge des Staatsstreichs vom 18. Fructidor (4. Sept. 1797) nach Cayenne deportiert, von wo er nach dem 18. Brumaire 1799 zurückberufen ward. Bonaparte ernannte ihn 1801 zum Staatsrat und Schatzminister. Seit 1808 war er Präsident des obersten Rechnungshofes, unter Ludwig XVIII. auch kurze Zeit Justizminister. Im April 1834 nahm er seine Entlassung. B. schrieb Memoiren über Finanzwesen und Ökonomie, eine »Geschichte von Louisiana« und das »Tagebuch eines Deportierten« (1829). Er war Mitglied der Akademie der Inschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 368.
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