Baryumchlorīd

[412] Baryumchlorīd (Chlorbaryum) BaCl2 wird durch Auflösen von Witherit (kohlensaurem Baryt) in Salzsäure, durch Zersetzen von Schwefelbaryum (aus Schwerspat dargestellt) mit Salzsäure oder Chlormagnesium durch Glühen von Schwerspat mit Kohle und Chlorcalcium und Auslaugen mit Wasser gewonnen. B. bildet farblose, luftbeständige Kristalle mit 2 Molekülen Kristallwasser, verliert bei 113° das Kristallwasser, schmeckt bitter, scharf salzig, ekel- und brechenerregend, löst sich in 2,5 Teilen kaltem, in 1,5 Teilen kochendem Wasser, weniger in salzsäurehaltigem Wasser, kaum in Alkohol und schmilzt bei Rotglut. Es ist sehr giftig, wird bei Pferden als sehr schnell wirkendes Abführmittel bei Kolik (Einspritzung in die große Halsvene) angewendet, dient auch als Mittel gegen den Kesselstein (es zersetzt den Gips des harten Wassers), zur Darstellung von Barytweiß und andern Barytpräparaten, als Rattengift etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 412.
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