Baumwachtel

[482] Baumwachtel (Ortyx Steph.), Gattung der Waldhühner (Tetraonidae) aus der Unterfamilie der Baumhühner, gedrungen gebaute Vögel mit kurzem, kräftigem Schnabel, mäßig langem Flügel, kurzem, abgerundetem Schwanz, mittelhohem Fuß und kleiner Holle (Haube). Die B. (virginische Wachtel, Colinhuhn, O. virginianus Gould), 25 cm lang, oberseits rötlichbraun, schwarz und gelb gefleckt, unten weißlichgelb, rotbraun gestreift und schwarz gewellt und mit weißem Band von der Stirn nach dem Hinterhals, bewohnt Nordamerika östlich vom Felsengebirge, von Kanada bis zum Golf von Mexiko, ist in Westindien, auf Sainte Croix und in England eingebürgert, lebt etwa wie unser Rebhuhn und legt im Mai 20–24 weiße Eier, die das Weibchen ausbrütet; sie frißt Kerbtiere und Pflanzenstoffe, namentlich auch Getreide, läßt sich gut zähmen und pflanzt sich in der Gefangenschaft leicht fort. Die Jagd ist schwierig, das Wildbret vorzüglich. Die Schopfwachtel (kalifornische Wachtel, Lophortyx californianus Bp.), 24 cm lang, auf dem Scheitel mit vier aufrechten, gebogenen Federn, im Nacken blaugrau, schwarz geschuppt und weiß getüpfelt, auf der Oberbrust blaugrau, an der Kehle schwarz, weiß eingefaßt, am Bauch braunrot mit schwarzer Muschelzeichnung, ist sehr häufig in Kalifornien, nährt sich von Pflanzenstoffen und Insekten, lebt im Gestrüpp und im Wald, gräbt lange Gänge unter dem Schnee, nistet am Fuß eines Baumes oder unter einem Busch und legt 15 Eier, die das Weibchen ausbrütet. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend. Noch glänzender gefärbt ist die Helmwachtel (L Gambeli Gould) in Arizona.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 482.
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