Beaton

[521] Beaton (spr. bīten), David, Kardinal-Primas von Schottland, geb. 1494, gest. 29. Mai 1546, studierte zu St. Andrews und Paris, ward Geistlicher, 1519 schottischer Gesandter in Paris, 1525 Geheimsiegelbewahrer Jakobs V. von Schottland, unterhandelte seit 1533 wegen dessen Vermählung mit Magdalene von Frankreich und nach deren Tode 1537 mit Marie von Guise, wofür ihm Franz I. von Frankreich das Bistum Mirepoix in Languedoc gab und 1538 den Kardinalshut verschaffte. Seit 1539 Erzbischof von St. Andrews in Schottland, bemächtigte sich B. des schwachen Königs Jakob, entzweite ihn mit seinem Adel und trieb ihn zur Verfolgung der Protestanten. Nach Jakobs Tode (1542) beanspruchte er auf Grund eines angeblichen Testaments des Königs die Regentschaft; allein das Parlament sprach sie dem Grafen Arran zu und ließ B. 1543 verhaften. Bald wieder freigelassen, versöhnte sich dieser mit Arran und war nun der vornehmste Gegner der Verbindung Schottlands mit England und der Pläne Heinrichs VIII., Maria Stuarts Hand für seinen Sohn zu gewinnen. Wegen seiner Strenge gegen die Protestanten, deren eifrigen Prediger George Wishart er 1546 hinrichten ließ, ward er von verschwornen Edelleuten ermordet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 521.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika