[652] Berchtesgaden (Berchthosgaden), Landschaft in den Salzburger Alpen, das ehemalige Gebiet der Pröpste von B. umfassend (s. die Geschichtskarte bei »Bayern«), bildet die südöstlichste Ecke, ein Bezirksamt des bayr. Regierungsbezirks Oberbayern, 400 qkm (7,27 QM.) groß mit (1900) 10,046 Einw. Das Berchtesgadener Ländchen ist ein großartiges Alpengebiet, das, von einem hohen Bergwall ummauert, sich als ein Teil der Salzburger Kalkalpen (s. Alpen, S. 365) zwischen der Saalach und Salzach ausbreitet. Auf der Südgrenze lagert die wüste Hochfläche des Steinernen Meeres, aus der schroffe Felsberge, darunter der Schönfeldspitz (2651 m) und das Selbhorn (2655 m), aufragen. Von diesem Felsenwall ziehen sich zwei Felsengrate nach N., von denen der östliche im Watzmann, der höchsten Spitze des Gebietes, 2714 m, der westliche im Hochkalter 2607 m Höhe erreicht. Durch diese Gliederung entstehen die drei Haupttäler des Landes: das Seetal mit dem Ober- und Königssee zwischen dem östlichen Grenzwall und dem Watzmann, das öde Wimbachtal zwischen dem Watzmann und dem Hochkalter und das Hinterseetal zwiichen dem Hochkalter und dem westlichen Grenzwall. Alle drei Täler vereinigen sich zu einem größern Tal, das bei Ramsau beginnt, sich bis zum Flecken B. fortsetzt und dann nach NW. in das Salzachtal ausmündet. Der Untersberg, im Hochthron 1975 m hoch, ist ein nach N. hin vorgeschobener Posten des Hochlandes von B., dem gegenüber auf dem östlichen Grenzwall die Kuppe des Hohen Göll (2519 m) emporragt. Trotz der hohen Lage des Ländchens ist das Klima nicht rauh. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 7,7°, während der Sommermonate 15,9°. Viehzucht, besonders aber das Salzgewerbe, Fällen und Triften des Holzes, Schachtelfabrikation und die bekannten Schnitzarbeiten in Hol;, Elfenbein und Horn neben dem Fremdenverkehr ernähren die Bewohner, die z. T. noch (Jäger und Holzknechte) in eigner Bergtracht erscheinen und einen schwerverständlichen Dialekt sprechen. Literatur s. den folgenden Artikel.