Bhavabhûti

[809] Bhavabhûti, neben Kâlidâsa und dem Verfasser der »Mrittschakatikâ« der bedeutendste Dramendichter der Inder, lebte um 700 n. Chr. Sein Drama »Mâlatîmadhava« (»Mâlatî und Mâdhava«) kann das Romeo- und Juliendrama Indiens genannt werden (hrsg. von Bhandarkar, Bombay 1876 u. ö.; engl. von Wilson im »Theatre of the Hindoos«, Bd. 2; deutsch von Fritze in Reclams Universalbibliothek, Leipz. 1883). Die beiden andern Stücke Bhavabhûtis beruhen auf dem Epos Râmâjana. »Mahâvîratscharita« (»Schicksale des großen Helden«) behandelt Râmas Taten und Sieg über den Riesen Râvana (hrsg. von Trithen, Lond. 1848; von K. P. Parab, Bombay 1892; übersetzt von Pickford, Lond. 1871). »Uttararâmatscharita« (»Weitere Schicksale des Râma«) schildert die Verbannung Sîtâs, ihr Dulden und ihre endliche Wiedervereinigung mit Râma in tief ergreifenden Zügen (hrsg. Bombay 1899 u. ö.; engl. bei Wilson; franz. von Nève, Brüssel u. Par. 1880). Eine Würdigung des Dichters lieferte Klein, »Geschichte des Dramas«, Bd. 3 (Leipz. 1866). Vgl. Borooah, B. and his place in Sanskrit literature (Kalkutta 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 809.
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