Bida

[829] Bida, Alexandre, franz. Zeichner, geb. 1813 in Toulouse, gest. 3. Jan. 1895 in Barr (Elsaß), bildete sich in Paris bei Delacroix und lernte später auf wiederholten Reisen nach dem Süden Europas, dem Orient und Palästina den Charakter der orientalischen Gegenden und Völker kennen. Seine mit Kohle und Kreide ausgeführten, aber farbig wirkenden Zeichnungen zeigen im Landschaftlichen den leuchtenden Ton und das warme Helldunkel des Südens und in den menschlichen Gestalten den Typus der dortigen Bevölkerung. Nachdem er sich durch die betenden Juden vor der Salomonischen Mauer (1851), die maronitische Predigt (1859), die Tötung der Mamelucken, die Enthauptung Johannes des Täufers u. a. bekannt gemacht hatte, begann er die auch in Deutschland durch Holzschnittreproduktionen und Radierungen verbreiteten Zeichnungen zur Bibel (Buch Ruth, Tobias, Esther etc.) und zu den vier Evangelien, die in ihrer ganzen Auffassung zwar völlig naturalistisch sind, aber in dem Adel der Gestalten den religiösen Gehalt des Gegenstandes nicht verdunkeln. Werke französischer Dichter (A. de Musset u. a.) illustrierte B. mit geringerm Glück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 829.
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