Billot

[880] Billot (spr. bijō), 1) Jean Baptiste, franz. General, geb. 15. Aug. 1828 in Chaumeil (Corrèze), ward 1849 als Unterleutnant in den Generalstab versetzt und diente mit Ausnahme des mexikanischen Feldzugs beinahe immer in Algerien. 1870 wurde er zum Obersten in der Loirearmee ernannt. Er schloß sich der republikanischen Partei an und erlangte die Gunst Gambettas und Freycinets. An der Spitze des 18. Korps nahm er am Gefecht von Beaune-la-Rolande (26. Nov.) teil. Er gehörte darauf zur Armee Bourbakis und bildete in der Schlacht an der Lisaine den äußersten linken Flügel. Als Mitglied der Nationalversammlung schloß er sich der republikanischen Linken an. die ihn bald zu ihrem Präsidenten erwählte. Ende 1875 wurde er zum unabsetzbaren Senator ernannt, widerstand den monarchischen Restaurationsplänen und bewirkte im Februar 1878 die Reform des französischen Generalstabes nach preußischem Muster. 1879 zum kommandierenden General ernannt, war er 1882–83 und April 1896 bis Juni 1898 Kriegsminister und hat durch seine unaufrichtige Haltung viel zu der verderblichen Entwickelung der Dreyfus-Angelegenheit beigetragen.

2) Albert, franz. Diplomat, geb. 3. Dez. 1841, trat 1865 in das Ministerium des Auswärtigen ein, wurde 1880 Direktor der Handelsabteilung, 1882 Direktor der politischen Angelegenheiten, 1885 Gesandter in Lissabon und war 1890 bis Ende 1897 Botschafter beim König von Italien in Rom.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 880.
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