Briançon

[409] Briançon (spr. briangßóng), Arrondissementshauptstadt und Festung ersten Ranges im franz. Depart. Oberalpen, liegt an der Linie Veynes-B. der Lyoner Bahn und an der aus dem Durancetal über den Mont Genêvre nach Susa in Italien führenden Straße, über dem Zusammenfluß der Durance und der Guisanne in wilder Gebirgsgegend, 1321 m ü. M., und ist durch eine dreifache Umwallung mit sieben Forts und mehreren Batterien befestigt. Über die Durance führt eine Brücke, deren einziger Bogen 40 m weit und 56 m hoch ist. Die schlecht gebaute Stadt hat ein Collège und (1901) 5588 (als Gemeinde 7426) Einw., die sich mit Seiden- und Baumwollspinnerei, Verfertigung von Schaf- und Baumwollenwaren, Hüten etc. beschäftigen und Transithandel nach Italien treiben. In der Nähe sind Steinkohlengruben; auch gewinnt man Talkerde (Briançoner Kreide). -Schon Strabon kennt B. als einen gallischen Flecken unter dem Namen Brigantio; im Mittelalter zunächst unabhängig, ward es 1032 dem Dauphiné und mit diesem 1349 Frankreich einverleibt. Hier 1709 Sieg der Franzosen über die Österreicher.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 409.
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