Cambray-Digny

[713] Cambray-Digny (spr. kangbrä-dinji), Luigi Guglielmo, Graf von, ital. Staatsmann, geb. 8. April 1820 in Florenz, studierte in Paris und Pisa, kehrte 1845 nach Florenz zurück und suchte den Großherzog Leopold II. zu liberalen Zugeständnissen und zur Aufgebung der österreichischen Allianz zu bewegen. 1859 war C. Mitglied der konstituierenden Versammlung Toskanas, wurde 1868 zum Senator des neuen Königreichs Italien ernannt, nach der Verlegung der Residenz nach Florenz Bürgermeister dieser Stadt und war vom Oktober 1867 bis zum Dezember 1869 Finanzminister im Kabinett Menabrea. Um die zerrütteten Finanzen wieder in Ordnung zu bringen, setzte er im Januar 1868 in der Abgeordnetenkammer eine Reihe wichtiger, wenn auch wenig populärer Maßregeln, Einführung der Mahlsteuer, des Tabakmonopols, Vermehrung der Grund- und Stempelsteuern u. a., durch. Er lebt in Florenz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 713.
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