Candĭa

[735] Candĭa, 1) ital. Name der Insel Kreta (s.d.). – 2) (ital.; griech. Megalokastron oder Hiraklion) Provinzhauptstadt der Insel Kreta, an der Nordküste gelegen, hat einen (sehr versandeten) Hafen, Reste alter venezianischer Befestigungen, 14 Moscheen, 2 griechische und eine armenische Kirche, ein Kapuzinerkloster, Seifensiedereien, aufblühenden Handel (Ausfuhr von Olivenöl, Wein, Rosinen, Johannisbrot und Fellen; Schiffsverkehr 1901: 1338 Schiffe von 209,865 Ton.), (1900) 22,331 Einw. und ist Sitz eines griechischen Erzbischofs sowie eines deutschen Vizekonsuls. – C., 4 km von der Stelle des alten Knosos (s.d.) entfernt, wurde im 9. Jahrh. von den Arabern angelegt, kam später in den Besitz der Griechen, dann der Venezianer und wurde 1669 von den Türken erobert. Vgl. Bigge, Der Kampf um C. 1667–1669 (Berl. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 735.
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