Cano

[740] Cano, Alonso, span. Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 19. März 1601 in Granada, gest. daselbst 3. Okt. 1667, war in der Baukunst seines Vaters, in der Bildhauerkunst Juan Martinez Montañez' und in der Malerei Francisco Pachecos und Juan de Castillos Schüler und hatte schon im 24. Jahr Ausgezeichnetes geleistet, als er sich infolge eines Zweikampfes von Granada nach Madrid begab, wo er zum Oberaufseher aller königlichen Gebäude und zum Hofmaler des Königs ernannt wurde. Als in einer Untersuchung wegen der Ermordung seiner Gattin der Verdacht auf ihn fiel, entfloh er nach Valencia in ein Kartäuserkloster, kehrte aber bald nach Madrid zurück und stellte sich dem Gericht freiwillig mit dem stolzen Trostspruch: »Excellens in arte non debet mori«. Man unterwarf ihn der Folter, von der man jedoch aus Achtung für sein Talent den rechten Arm ausschloß; aber alle Martern konnten ihm kein Geständnis abpressen. Als der König davon Kunde erhielt, schenkte er dem Künstler seine Gnade wieder und ernannte ihn 1658 zum Racionero (geistlichen Residenten) von Granada, wo C. bis zu seinem Tode blieb. Obgleich C. nie in Italien gewesen war, hatte er sich doch nach antiken Mustern gebildet. Die meisten seiner durchweg religiösen Gemälde, die einen strengen, aber anmutsvollen Stil zeigen, besitzt Sevilla; andre befinden sich im Pradomuseum zu Madrid, in der Kathedrale zu Malaga (Madonna del Rosario), in der Dresdener (Apostel Paulus) und in der Berliner Galerie (heil. Agnes).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 740.
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