Carpīni

[776] Carpīni, Giovanni Piano (Jean du Plan Carpin), ital. Reisender des Mittelalters, geb. um 1200 in Pian dei Carpini bei Perugia in Umbrien (Todesjahr unbekannt), war Schüler Franz' von Assisi, ging 1222 als Missionar nach Tunis und 1225 nach Spanien und leitete 1245–47 nach dem Einfall der Mongolen in Europa eine Gesandtschaft des Papstes Innocenz IV. zum Chan Batu in Kaptschak. C. zog durch Böhmen und Schlesien über Kiew zu Batu-Chan an den Ufern der Wolga und weiter durch Turkistan zum Großchan in Karakorum. Nach seiner Rückkehr wurde er Erzbischof von Antivari in Dalmatien; später scheint er sich der Missionstätigkeit im Norden gewidmet und das Evangelium in Böhmen, Ungarn, Norwegen und Dänemark gepredigt zu haben. Er schrieb: »Liber Tartarorum« und »Historia Mongolorum« (hrsg. von d'Avezac in »Relation des Mongols ou Tartares«, Par. 1838; dasselbe als 4. Band des »Recueil de voyages et de mémoires«, das. 1839).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 776.
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