Chamier

[870] Chamier (spr. schāmjē), 1) Daniel, reformierter franz. Theolog, geb. 1565 in der Dauphiné, seit 1612 Professor zu Montauban, fiel bei der Belagerung dieser Stadt 17. Okt. 1621 auf den Wällen. Ein entschlossener Verteidiger seiner Kirche, wohnte er als Präsident den meisten Nationalsynoden und Verhandlungen bei. Seine Werke sind durchgehends polemisch, am bedeutendsten »Panstratiae catholicae corpus« (Genf 1626ff.) und »Corpus theologicum« (das. 1653). Vgl. Read, Daniel C. (Par. 1858).

2) (spr. schenūr) Frederick, engl. Romanschriftsteller, geb. 1796 in London, gest. 1. Nov. 1870, trat 1809 als Kadett in den Seedienst, zeichnete sich im Mittelmeer und in Westindien aus, trat aber 1833 als Kapitän zurück und wurde Friedensrichter zu Waltham in Essex. Hier schrieb er seine zahlreichen, mit Beifall aufgenommenen Seeromane, von denen wir als die bedeutendern nennen: »Life of a sailor« (1832), »The Arethusa« (1837), »Jack Adams« (1838), »Tom Bowline« (1839), »Tresor Hastings« (1841), »Passion and principles« (1842) u. a. Einen Beitrag zur Geschichte gab er als Augenzeuge in der Schrift »Review of the French revolution of 1848« (1849).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 870.
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