Chaumette

[905] Chaumette (spr. schomett'), Pierre Gaspard, franz. Revolutionsmann, geb. 24. Mai 1763 in Nevers, gest. 13. April 1794, diente als Schiffsjunge und war beim Ausbruch der Revolution Schreiber in Paris. 1792 Prokurator der Pariser Gemeinde, nannte er sich »Anaxagoras«. Er schloß sich den Hébertisten an und hetzte den Pariser Pöbel auf die Gemäßigten. Die Errichtung des Revolutionstribunals, das Gesetz wegen des Maximums sowie das gegen die Verdächtigen, die Feste der Vernunft etc. wurden großenteils von ihm veranlaßt; er schlug sogar die Aufhebung alles Eigentums vor. Besonders schwärmte er für den Kultus der Göttin der Vernunft, der er auch die Kirche Notre-Dame einräumen und dabei Kunstwerke in den Kirchen zerschlagen ließ (vgl. Chabot). Als Robespierre mit den Hébertisten zerfiel, wurde C. mit diesen guillotiniert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 905.
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