Chuquet

[139] Chuquet (spr. schūkä), 1) Nikolas, Mathematiker, Pariser Bachelier der Medizin, lebte um 1484 in Lyon und verfaßte u. d. T.: »Triparty« ein Lehrbuch der Algebra, das lange als verloren galt, bis das Manuskript in der Pariser Nationalbibliothek aufgefunden und von Marre 1880 in Bd. 13 des »Bolletino von Boncompagni« abgedruckt wurde. Es enthält zum erstenmal die Potenzen in unsrer heutigen Schreibweise.

9) Arthur Maxime, franz Geschichtsforscher, geb. 13. März 1854 in Rocroi (Ardennen), studierte[139] bis 1876 in Leipzig und wurde am Lycée St.-Louis zu Paris als Lehrer des Deutschen angestellt, 1887 Repetent und 1900 Professor an der Normalschule. Er schrieb: »Le général Chanzy« (1883, von der Akademie preisgekrönt); »Les guerres de la Révolution« (in Einzelschriften, 1886–96, 11 Bde.); »La campagne de l'Argonne« (1887); »De Ewaldi Kleistii vita et scriptis« (1887); »La guerre de 1870–1871« (1895; deutsch, Zittau 1895); »La jeunesse de Napoléon« (1897–99, 3 Bde.); »L'école de Mars, 1794« (1899); »L'Alsace en 1814« (1900); »Études de littérature allemande« (1900–1902, 2 Tle.) sowie die Biographien »J. J. Rousseau« (2. Aufl. 1901) und »Stendhal-Beyle« (1902). Auch besorgte er gute Ausgaben einiger Werke von GoetheCampagne in Frankreich«, »Götz von Berlichingen«, »Hermann und Dorothea«) und SchillerWallensteins Lager«) und war Mitarbeiter am »Magazin für die Literatur des Auslandes«. 1888 übernahm er die Leitung der »Revue critique d'histoire et de littérature«, der er schon seit 1876 als Mitredakteur angehört hatte. 1901 wurde er Mitglied des Instituts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 139-140.
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