[189] Clemens August, Kurfürst von Köln, Sohn Maximilian Emanuels, Kurfürsten von Bayern, geb. 16. Aug. 1700 in Brüssel, wo sein Vater damals als Gouverneur der Niederlande residierte, gest. 6. Febr. 1761 in Ehrenbreitstein, in Rom unter Leitung des Papstes Clemens XI. ausgebildet, ward 1719 Bischof von Paderborn und von Münster, 1723 als Nachfolger seines Oheims Joseph Clemens (s. Joseph 3) Kurfürst von Köln, 1724 Bischof von Hildesheim und Osnabrück und 1734 Großmeister des Deutschen Ordens. 1725 zum Priester geweiht, übernahm er die Regierung seiner geistlichen Fürstentümer. Gleich seinem Bruder Karl Albert schloß er sich an Frankreich an (Bündnisse 1734 und 1740). Die Erfolge der Verbündeten im Österreichischen Erbfolgekrieg zwangen ihn aber 1743, sich von seinem Bruder, seit 1742 Kaiser Karl VII., und Frankreich loszusagen. C. war einer der reichsten geistlichen Fürsten seiner Zeit und befriedigte seine Prachtliebe durch zahlreiche stattliche Bauten: das Schloß zu Brühl ist eins der schönsten Schlösser im Rokokostil. Die Regierung überließ er bei seiner Liebe zur Jagd und zum Reisen meist seinen Ministern. Sein Leben beschrieben v. Mering (Köln 1851) und H. I. Kappen (Miinst. 1897).