Cordier

[281] Cordier (spr. -djē), Charles, franz. Bildhauer, geb. 19. Okt. 1827 in Cambrai, trat 1846 in die Ecole des beaux-arts zu Paris, wo er unter Fauginet und Rude sich bildete. Von der Regierung nach Afrika gesandt, führte er seitdem eine große Anzahl orientalischer Statuen und Büsten aus, darunter einen Neger von Timbuktu, die Büste einer »afrikanischen Venus« und die Gruppe eines chinesischen Ehepaares. In den Bronzebüsten eines Mongolen und einer Mongolin (1853) versuchte er eine reichere Farbenwirkung zu erzielen und ist dieser Richtung seitdem treu geblieben. Er schuf viele Werke, die aus Bronze und Marmor zusammengesetzt waren, ging aber in farbiger Komposition noch weiter. So sandte er in den Salon 1863 die Büste einer algierischen Jüdin aus emaillierter Bronze, Onyx und Porphyr, 1866 die lebensgroße Statue einer Araberin aus Bronze, Email und Onyx, 1867 die Büste eines Fellahs aus Bronze, Gold, Silber, Türkisen und Porphyr. Ferner hat C. das Standbild des Marschalls Gérard (1856 in Verdun), das Denkmal des Kolumbus für Mexiko, die Statuen der Harmonie und Poesie für die neue Pariser Oper, die Allegorien der Morgen- und Abenddämmerung u. a. geschaffen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 281.
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