Rude

[227] Rude (spr. rūd'), François, franz. Bildhauer, geb. 4. Jan. 1784 in Dijon, gest. 3. Nov. 1855 in Paris, war anfangs Schmied, bildete sich seit 1807 in Paris auf der Ecole des beaux-arts und bei Cartellier, war von 1815–27 in Brüssel mit dekorativen Arbeiten für königliche Schlösser beschäftigt und siedelte dann nach Paris über, wo seine künstlerische Tätigkeit erst ihren Aufschwung nahm. Seine hier ausgeführten Hauptwerke sind: Merkur, den Flügelschuh befestigend (1827, im Louvre), neapolitanischer Fischerknabe (1831, Louvre), der Auszug der Freiwilligen von 1792 (1836, Relief am Triumphbogen in Paris, ausgezeichnet durch die leidenschaftliche Bewegung der Gruppen), Ludwig XIII. als Knabe (1842), Grabfigur von G. Cavaignac (1847, auf dem Montmartrefriedhof in Paris), Christus am Kreuz (1857) und die Jungfrau von Orléans (1852, beide im Louvre), die Auferstehung Napoleons (Fixin bei Dijon). Denkmal des Generals Ney (1853, Paris) und des Mathematikers Monge (1849, Beaune), Hebe mit dem Adler Jupiters und Amor als Besieger der Welt (Museum in Dijon). R. war der Befreier der französischen Plastik von den Fesseln des Akademismus und hat als solcher auf Carpeaux, Frémiet und die ganze jüngere Bildhauerschule bestimmend eingewirkt. Vgl. A. Bertrand, François R. (Par. 1888); de Fourcaud, F. R., sculpteur, ses œuvres et son temps (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 227.
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