Couture

[325] Couture (spr. kutǖr'), Thomas, franz. Maler, geb. 21. Dez. 1815 in Senlis, gest. 30. März 1879 auf seinem Schloß Villiers-le-Bel, Schüler Gros' und dann P. Delaroches, gewann im Anfang der 1840er Jahre ein hohes Ansehen, da er die Eleganz in der Zeichnung, die der klassischen französischen Schule eigen war, mit einem erhöhten Reiz der Farbe und Schwung der Darstellung zu verbinden wußte. Sein Hauptwerk: die Römer der Verfallzeit (im Louvre), das im Salon von 1847 einen Triumph gefeiert wie kaum je das Werk eines französischen Malers, wirkt ebensosehr durch die großartige Bravour der Zeichnung wie durch das Kolorit, dessen gedämpfte Glut mit dem Stoff des Bildes vortrefflich harmoniert. Diesem Bild gingen noch einige andre Werke des Meisters voraus, die dieselben Ideen und Vorzüge, wenn auch noch nicht in gleicher Entfaltung, zeigen; so: der junge Venezianer nach einer Orgie, der verlorne Sohn, die Liebe zum Gold (gemalt 1841, im Museum von Toulouse) und der Triumph der Kurtisane. Sehr bekannt wurde später (1855) der Falkner; doch hat C. nach seinen Römern der Verfallzeit nichts Bedeutenderes mehr geleistet. Dagegen veranlaßte seine virtuosenhafte Technik einen großen Zulauf von Schülern, auch aus Deutschland (Feuerbach, Henneberg, A. v. Heyden, Gentz u. a.), so daß er besonders in den 1850er Jahren ein sehr gesuchter Lehrmeister war. Er veröffentlichte: »Entretiens d'atelier« (1867–69, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 325.
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