Dépôt de la guerre

[649] Dépôt de la guerre (franz., spr. depō d'lă gǟr'), ein von Louvois 1688 als Sammelstelle für alle auf Kriegsgeschichte und Kriegswissenschaften im französischen Kriegsministerium begründetes Institut, wurde 1761 durch Zuteilung des Dépôt des cartes et plans vergrößert, nach Versailles verlegt, 1791 aber nach Paris zurückgebracht. Nachdem das D. unter Leitung des Generals de Vault die Geschichte der von 1677–1763 geführten Kriege Frankreichs herausgegeben hatte, sammelte es die Akten und Denkschriften aus den Kriegen der Republik und des ersten Kaiserreichs; auch eine reiche Sammlung seltener Karten aus ältester Zeit war vorhanden. Zunächst lag dem D. die Vollendung der Karte von Frankreich von Cassini ob, in den Jahren 1817–75 wurde aber nach neuen Vermessungen eine vorzügliche Karte (1: 80,000) hergestellt. Später wurde das D. fünftes Bureau im Kriegsministerium, dessen erste Sektion die Aufnahme, Herstellung etc. der Karten veranlaßt, während die zweite Kriegsgeschichte etc. bearbeitet. – Belgien hat ein D. zu demselben Zweck. Vgl. Ney, Histoire de la carte de l'état-major (Par. 1877); Rouby, La cartographie an D. (das. 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 649.
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