De Bary

[558] De Bary, Heinrich Anton, Botaniker, geb. 26. Jan. 1831 in Frankfurt a. M., gest. 19. Jan. 1888 in Straßburg, studierte seit 1849 in Heidelberg, Marburg und Berlin Medizin, ließ sich 1853 in Frankfurt a. M. als Arzt nieder, habilitierte sich 1854 als Dozent der Botanik in Tübingen, ging 1855 als Professor nach Freiburg, erhielt dort 1859 die ordentliche Professur und ging 1867 nach Halle und 1872 nach Straßburg, wo er der erste vom Lehrkörper erwählte Rektor der neuerrichteten Universität war. Er arbeitete[558] besonders über den Entwickelungsgang der Pilze, über die Mehrfachheit ihrer Fruchtorgane, über den Generationswechsel (z. B. bei den Rostpilzen) und über sexuelle Vorgänge bei den Pilzen. Er schrieb: »Beitrag zur Kenntnis der Achlya prolifera« (Berl. 1852); »Untersuchungen über die Brandpilze« (das. 1853); »Untersuchungen über die Familie der Konjugaten« (Leipz. 1858); »Die Mycetozoen« (das. 1859, 2. Aufl. 1864); »Recherches sur le développement de quelques champignons parasites« (Par. 1863); »Die gegenwärtig herrschende Kartoffelkrankheit« (Leipz. 1861); »Über die Fruchtentwickelung der Askomyceten« (das. 1863); »Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pilze« (Frankf. 1864–82, 5 Tle., zuletzt mit Woronin); »Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten und Myxomyceten« (Leipz. 1866); »Über Schimmel und Hefe« (2. Aufl., Berl. 1874); »Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane bei den Phanerogamen und Farnen« (Leipz. 1877); »Vergleichende Morphologie und Biologie der Pilze, Mycetozoen und Bakterien« (das. 1882); »Vorlesungen über Bakterien« (das. 1885, 2. Aufl. 1887). Auch gab er »Mikrophotographien nach botanischen Präparaten« (Straßb. 1878) heraus und redigierte seit 1866 die »Botanische Zeitung«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 558-559.
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