Denver

[645] Denver (spr. dénnwĕr), Hauptstadt des nordamerikan. Staates Colorado und der Grafschaft Arapahoe, an der Mündung des Cherry Creek in den South Platte River, 20 km vom Fuß des Felsengebirges, 1605 m ü. M., Bahnknotenpunkt von neun Linien, hat breite, schattige, elektrisch beleuchtete Straßen mit Trambahnen nach allen Richtungen, ein stattliches Kapitol, Gerichtshaus, Rathaus, Zoll- und Postamt, 70 Kirchen, Universität mit 114 Professoren und 878 Studierenden, 3 Colleges und andre höhere Schulen, Museum, Opernhaus, 4 Theater und zählt (1900) 133,859 Einw., worunter 25,464 im Ausland (5373 in Deutschland) Geborne. Die Industrie (1900 mit 1474 Betrieben, 10,926 Arbeitern und für 41,4 Mill. Doll. Erzeugnissen) hat einen hohen Aufschwung genommen, vor allem in Maschinen und Gießerei (45 Betriebe), Eisenbahnwagenbau, Müllerei, Brauerei, Buchdruck. Der Wert des in den großen Schmelzhütten im Norden der Stadt gewonnenen Metalls betrug 1891: 24.5 Mill. Doll. D. ist Sitz zahlreicher Land-, Bewässerungs-, Vieh-, Bergbau- und Hüttengesellschaften für einen großen Teil des Westens. Die Stadt, erst 1858 gegründet, hatte 1880 bereits 35,360 Einw. und wurde mit dem stolzen Titel »Queen City of the Plains« belegt; 1900 betrug ihr steuerpflichtiges Einkommen 141 Mill., die städtische Schuld 1,748,000 Doll.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 645.
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