Dondūkow-Korsākow

[112] Dondūkow-Korsākow, Alexander Michailowitsch, Fürst, russ. Staatsmann, geb. 1822, gest. 28. April 1893 in St. Petersburg, von mütterlicher Seite Abkömmling eines Kalmückenchans, der sich Peter d. Gr. unterwarf, und Sohn des frühern Vizepräsidenten der Akademie der Wissenschaften in Petersburg, Fürsten Michael D., zeichnete sich im Kaukasus und im Krimkrieg aus und wurde zum Gouverneur von Kiew ernannt. Er war eifriger Panslawist. Nach dem Frieden von Santo Stefano (1878) ward er Generalgouverneur des neuen Fürstentums Bulgarien. Am 23. Febr. 1879 eröffnete er im Auftrag des Kaisers die erste Nationalversammlung des Fürstentums in Trnowo. Seine Wahl zum Fürsten wurde vom Kaiser wegen seiner großbulgarischen Umtriebe nicht genehmigt; er mußte sie auf den Prinzen Alexander von Battenberg lenken, der im Juli 1879 als Fürst eingesetzt wurde. 1880 wurde D. zum Generalgouverneur von Charkow, 1881 zum Befehlshaber der Truppen des Odessaer Militärbezirks und zum temporären Generalgouverneur von Odessa und 1882 zum Chef der Zivilmilitärverwaltung im Kaukasus ernannt. 1890 ward er Mitglied des Reichsrats.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 112.
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