Dschabalpur

[226] Dschabalpur (engl. Jubbulpore), Division der Zentralprovinzen des britisch-ind. Reiches, umfaßt 49,312 qkm mit (1901) 2,060,960 Einw., worunter etwa 1,5 Mill. Hindu, 80,000 Mohammedaner, 350,000 nichtarische Ureinwohner, und zerfällt in die Distrikte D. (10,145 qkm mit 749,362 Einw.), Sagar, Damoh, Seoni und Mandla. Das von der Eisenbahn Bombay-Allahabad durchschnittene Land wird von rauhen Gebirgszügen erfüllt und von der Narbada mitten durchflossen. Eine große, fruchtbare Ebene breitet sich um die Stadt D. aus. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 24,6°, die niedrigste unter 17°. Der Regenfall übersteigt 1 m im Jahr. Eisen erz, Kohle und trefflicher Kalkstein sind vorhanden, die Bewohner treiben aber vornehmlich Ackerbau (Baumwolle, Reis, Weizen, Ölsaaten) und verfertigen Messinggefäße, Baumwollzeug und Lederwaren. D. hatte nur vorübergehend im 11. und 12. Jahrh. n. Chr. eigne Fürsten, sonst bildete es einen Teil indischer oder mosleminischer Staaten; 1781 kam es an Sagar, 1798 an die Bhonslaherrscher von Nagpur und mit diesem Distrikt 19. Dez. 1817 an die Ostindische Kompagnie. – Die Hauptstadt D., 425 m[226] ü. M., am rechten Ufer der Narbada, hat eine höhere Schule, Gewerbeschule, Garnison und (1901) 89,708 Einw. (meist Hindu), die Baumwollwaren, Teppiche und Zelte fertigen und einen sehr bedeutenden Handel damit sowie mit Zucker, Lack und Drogen betreiben. In der Umgegend hat man große Lager von fossilen Knochen riesiger Säugetiere gefunden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 226-227.
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