Dschokdschokarta

[234] Dschokdschokarta (Djokjakarta, javan. Jogjôkĕrtô, »blühende Macht«), niederländische Residentschaft auf der Südküste der Insel Java, umfaßt 3109 qkm mit (1895) 814,959 Einw., darunter 2503 Europäer und 3857 Chinesen. D. ist eine hügelige, von den Bergen von Kedu mit den Vulkanen Merapi (2806 m) und Merbabu zum Meer sich senkende fruchtbare, wohlbewässerte Ebene. Produkte sind namentlich Tiekholz, Kaffee, Zucker, Indigo, Tabak. Das Land bildete einst mit Surakarta das mächtige Reich Mataram und steht jetzt noch nominell unter dem Sultan von D. und dem Fürsten von Pakualam, die gegen einen Jahrgehalt die Herrschaft bis auf einzelne Ehrenrechte an die niederländische Regierung abgetreten haben. – Die regelmäßig gebaute Hauptstadt D. (früher Mataram), durch Eisenbahn mit dem Hafen Tlelatjap sowie mit Batavia, Surakarta und Samarang verbunden, ist Residenz des Fürsten und des niederländischen Residenten, hat starke Garnison und (1895) 58,299 Einw. An der Grenze gegen Surakarta liegen die großartigen Tempelruinen von Prambanan.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 234.
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