Dundee

[272] Dundee (spr. dăndī), Stadt (royal burgh) in Forsfarshire (Schottland), liegt auf einer geneigten Fläche, die sich vom 160 m hohen Law of D. zum nördlichen Ufer des Firth of Tay herabzieht. Der ältere Stadtteil, am Hafen, hat viele altertümliche Häuser; die Neustadt aber und namentlich die Vorstädte sind elegant gebaut. Unter den 70 Kirchen sind besonders die Kirchen St. Mary, St. Paul und St. Clement (alle drei unter einem Dach) mit 47 in hohem Durm bemerkenswert. Ferner verdienen Erwähnung. das Rathaus, die neuen Gerichtshöfe, die in flämischem Stil erbaute Börse, die Kornbörse, das University College (1881 gegründet), das Gymnasium (High[272] school), das Albert Institute (mit Museum, Gemäldegalerie und Bibliothek), das große Krankenhaus, Irrenhaus, Waisenhaus, die Industrieschule, das Theater und die Kinnaird-Konzerthalle. Am Hafen steht ein Triumphbogen zur Erinnerung an den Besuch der Königin Viktoria 1844, im öffentlichen Park ein Denkmal Baxters, der diesen Park der Stadt schenkte, und den Garten des Albert Institute zieren Standbilder von Kinloch, Carmichael und Burns. Die Bevölkerung zählte (1901) 160,871 Seelen. Der Hafen Dundees ist geräumig; die seit 1815 gebauten Docks nehmen eine Wasserfläche von 13,5 Hektar ein. D. ist wichtig als Hauptplatz der britischen Juteindustrie. Wichtig sind außerdem der Schiffbau (1901 wurden 12 Schiffe von 11,570 Ton. gebaut), Maschinenbau, die Bereitung von Marmelade und der Walfischfang. D. steht in regelmäßiger Dampferverbindung mit Leith, Newcastle, Hull, London, Liverpool, Rotterdam und Antwerpen. Zum Hafen gehörten 1901: 133 Schiffe mit 99,403 Ton. Gehalt und 189 Fischerboote. 1901 liefen 1179 Schiffe (darunter 874 Küstenfahrer) mit 472,343 T. ein. Der Wert der vom Ausland eingeführten Produkte war 1900: 3,845,339, derjenige der ausgeführten heimischen Produkte nur 872,829 Pfd. Sterl. Eingeführt werden hauptsächlich die der Lokalindustrie nötigen Rohprodukte, besonders Jute (164,744 T.), Flachs und Hanf, dann Zucker und Holz. D. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Im W. führt über den Tay eine 3,2 km lange Eisenbahnbrücke (s. Tay).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 272-273.
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