Duschek

[311] Duschek, Franz, Finanzminister während der ungarischen Revolution, geb. 28. Aug. 1797 zu Radowesnic (bei Bilin) in Böhmen, gest. 17. Okt. 1873 in Csornkowecz (Kroatien), studierte in Ofen, Erlau und Pest, trat 1819 als Praktikant bei der ungarischen Hofkammer ein und war bis 1845 zum Vizepräses aufgestiegen. Obwohl nicht revolutionär gesinnt, ließ er sich von Kossuth als Unterstaatssekretär im Finanzdepartement anstellen und folgte dem Landesverteidigungsausschuß nach Debreczin. Unter dem Ministerium Szemere erhielt D. das Finanzportefeuille, begleitete die Regierung im Juli 1849 auf ihrer zweiten Flucht nach Szegedin, wo er sich 29. Juli vom Reichstag einen neuen Kredit von 60 Mill. gewähren ließ, und übergab, gefangen genommen, nach Világos (13. Aug. 1849) dem österreichischen Kommandanten den gegen 5 Mill. an Gold und Silber betragenden Schatz. Nach sechsmonatiger Hast freigelassen, zog er sich ins Privatleben zurück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 311.
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