Eggert

[392] Eggert, 1) Franz Xaver, Glasmaler, geb. 11. Nov. 1802 in Höchstadt a. d. Donau, gest. 14. Okt. 1876 in München, besuchte seit 1824 die Münchener Akademie und fand Beschäftigung in der königlichen Glasmalereianstalt. Er beteiligte sich an den Glasgemälden der Auer Kirche, den Kölner Domfenstern etc., den größten Teil der Architektur und Ornamentik ausführend. Nach der Auflösung der königlichen Glasmalerei 1851 gründete E. eine eigne Anstalt und lieferte zahlreiche Arbeiten, wie die Fenster im Münster zu Basel, im Dom zu Konstanz, in der protestantischen Kirche zu Baden-Baden, zu Burgdorf in der Schweiz u.a.

2) Hermann, Architekt, geb. 3. Jan. 1844 in Burg bei Magdeburg, bildete sich auf der Bauakademie in Berlin und trug in mehreren Konkurrenzen (Berliner Dombau, Niederwalddenkmal und Zentralbahnhof in Frankfurt a. M.) erste Preise davon. 1874 unternahm E. im Auftrag der königlichen Museen in Berlin eine wissenschaftliche Reise nach Kleinasien und siedelte 1875 nach Straßburg i. E. über, wo ihm der Entwurf und die Leitung der umfangreichen Universitätsbauten übertragen wurden, von denen er bis 1883 die chirurgische Klin ik, das astronomische Institut mit Sternwarte, das chemische, physikalische und botanische Institut mit Gewächshäusern ausführte. Dann wurde er mit der Erbauung des Kaiserpalastes daselbst betraut, den er 1889 im Stil der italienischen Renaissance vollendete. In dem selben Jahre wurde auch der Bau des Zentralbahnhofs in Frankfurt a. M. beendet, für den er die Außenarchitektur schuf. Von seinen spätern Bauten sind die tierärztliche Hochschule in Hannover (1898 vollendet) und der Erweiterungsbau des dortigen Rathauses zu nennen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 392.
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