[394] Egle, Joseph von, Architekt, geb. 23. Nov. 1818 zu Dellmenfingen in Württemberg, gest. 6. März 1899 in Stuttgart, bildete sich an den polytechnischen Schulen zu Stuttgart und Wien, dann an der Akademie zu Berlin, später auf Reisen in Italien, England und Frankreich. Er lehrte als Professor an der polytechnischen Schule zu Stuttgart, bis ihn der König 1857 zum Hofbaumeister ernannte, behielt aber die Direktion der Baugewerkschule. Seine Hauptwerke sind: das Polytechnikum in Stuttgart (186063), der innere Umbau des nordöstlichen Flügels des königlichen Schlosses (186467), die Baugewerkschule (18661870), die gotische Marienkirche daselbst (187279) und die katholische Kirche in Tübingen (187678). Auch leitete er die Restaurationen der Frauenkirche zu Eßlingen, der Stiftskirche zu Urach u.a. Er verfaßte unter anderm eine Beschreibung des Ulmer Chorgestühls in den »Baudenkmälern aus Schwaben« (Stuttg. 1867), dann »Schattierlehre der Oberflächen regelmäßiger Körper« (das. 1855) und Monographien über die Frauenkirche in Eßlingen, die Stiftskirche zu Wimpfen im Tal und die Abteikirche zu Hirsau. Seit 1884 Hofbaudirektor, trat er 1894 in den Ruhestand.