[437] Eieröl wird aus hart gekochtem und getrocknetem Dotter der Hühnereier durch Pressen zwischen erwärmten Eisenplatten (Ausbeute 11,5 Proz.) oder durch Ausziehen mit Petroleumäther gewonnen. E. ist hochgelb, dickflüssig, schmeckt angenehm und erstarrt bei 15°. Es besteht aus Palmitin, Oleïn, enthält auch Cholesterin und Farbstoff. Dem Haar und der Haut verleiht E. eine samtartige Weichheit wie kein andres Fett und dient deshalb auch in der Weißgerberei zur Bearbeitung feinerer Lämmer- und Ziegenfelle. E. wird sehr leicht ranzig, wird aber haltbarer, wenn man es mit Alaunlösung anhaltend auf 60° erhitzt, filtriert und in verschlossenen Flaschen aufbewahrt. Seife aus E. verleiht der Haut große Zartheit. Neben echtem E. kommt auch ein Abfallprodukt der Eierkognalfabrikation vor, das sich aus dem Likör abscheidet, aus den leicht schmelzenden Bestandteilen des Eieröls besteht, aromatisch riecht und bei 7° erstarrt.