Engelbert

[788] Engelbert, 1) E. I., der Heilige, Erzbischof von Köln, geb. 1185, der jüngere Sohn des Grafen Eberhard von Berg, gebildet auf der Domschule zu Köln, seit 1199 daselbst Dompropst, wurde 1216 Erzbischof und förderte als solcher in seinem Gebiet geistliche und weltliche Wohlfahrt mit Erfolg. Als Kaiser Friedrich II. 1220 nach Italien zog, ward E. Reichsverweser diesseit der Alpen und Erzieher von Friedrichs Sohn Heinrich, den er zu Aachen 1222 zum deutschen König[788] krönte. Als Reichsverweser schützte er mit Energie den Landfrieden, galt aber in späterer Zeit als Förderer der westfälischen Femgerichte. Auf Anstiften seines mit ihm in Streit begriffenen Neffen, des Grafen Friedrich von Isenburg, wurde er 7. Nov. 1225 erschlagen. Zwar ist er nicht förmlich heilig gesprochen, doch seit 1620 im Kölner Stift als Heiliger verehrt worden. Walter von der Vogelweide sang sein Lob. Vgl. Ficker, E. der Heilige (Köln 1853); Stoffel, E. der Reichsverweser (Elberf. 1893).

2) E. II., Herr von Falkenburg, Erzbischof von Köln 1261–74, lag mit den Kölner Patriziern wegen der Selbständigkeit der Stadt im Streite und wurde seit 1267 von den Bürgern gefangen gehalten, bis Albertus Magnus einen Vertrag zwischen ihm und der vom Interdikt getroffenen Stadt vermittelte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 788-789.
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