Enke [1]

[823] Enke, Ferdinand, Buchhändler, geb. 8. Okt. 1810 in Erlangen, gest. 8. Dez. 1869 in Stuttgart, übernahm 1837 das väterliche Sortimentsgeschäft (bis dahin »Palm u. Enke«) in Erlangen auf eignen Namen und verband damit ein Verlagsgeschäft. Nachdem er 1868 das Sortiment an Th. Krische in Erlangen verkauft hatte, pflegte er als Verleger namentlich die medizinische, die naturwissenschaftliche und die juristische Richtung, worin er Hervorragendes geleistet hat. Nach zeitweiliger vormundschaftlicher Verwaltung ging die Leitung 1874 an den Sohn Alfred Eduard E. (geb. 12. Aug. 1852) über, der 1874 das Geschäft nach Stuttgart verlegte. Von berühmten Autoren des Enkeschen Verlags seien genannt: Virchow (»Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie«), Billroth (»Handbuch der allgemeinen und speziellen Chirurgie«, »Deutsche Chirurgie«), Ebstein (»Handbuch der praktischen Medizin«), Hebra, Kaposi, Oppolzer, WundtLogik« und »Ethik«) u.a.; die Rechtsgelehrten: K. L. v. Bar, Goldschmidt, Heinze, Huschke, Mittermaier, v. Schulte, v. Schwarze, Wächter u.a. Auch gediegene Fachzeitschriften gingen aus dem Verlage hervor, wie das »Jahrbuch der praktischen Medizin« (seit 1879), »Archiv für Kinderheilkunde« (seit 1880); der »Gerichtssaal« (seit 1849), die »Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht« (seit 1858), »Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft« (seit 1878) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 823.
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