Erbach-Erbach

[886] Erbach-Erbach, Franz, (letzter regierender) Graf zu, geb. 29. Okt. 1754 zu Erbach im Odenwald, gest. daselbst 8. März 1823, Sohn des regierenden Grafen Georg Wilhelm (gest. 1756), erhielt eine für seine Zeit ausgezeichnete Erziehung, studierte von Ende 1770 ab in Straßburg und trat nach wiederholten Bildungsreisen 23. Juli 1775 die Regierung seines Ländchens an, die er bis zur Mediatisation (1806) ausübte. Er vermählte sich 1776 mit Gräfin Luise (gest. 13. Jan. 1785), der zweiten Tochter des regierenden Grafen (spätern Fürsten) Karl Fr. Wilh. zu Leiningen-Dagsburg, die ihm sieben Kinder schenkte, und danach mit der verwitweten Gräfin Charlotte Luise Polyxene zu Erbach-Fürstenau, gebornen Gräfin zu Wartenberg, in zweiter (kinderloser) Ehe, die seinen Söhnen 1804 den Besitz der ehemaligen Reichsabtei (jetzigen Grafschaft) Wartenberg-Roth in Oberschwaben einbrachte. E. war ein eifriger Sammler von guten Büchern und Altertümern; auch darf er als einer der ersten gelten, die sich im Odenwalde planvoll mit Limesforschung abgegeben haben. Seine Antikensammlung, die er selbst katalogisierte, gehörte zu den besten ihrer Art; auch als Münzsammler zeichnete sich E. aus. Sein Enkel, Graf Eberhard zu E., setzte ihm ein ehernes Denkmal von Phil. Willmann. Vgl. Graf Uetterodt zu Scharffenberg, Franz regierender Graf zu E. (Gotha 1872), Dieffenbach, Graf Franz zu E. (Darmst. 1879); List, Franz regierender Graf zu Erbach, neue Beiträge etc. (Straßb. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 886.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: