Erdschwein

[28] Erdschwein (Erdferkel, Ameisenscharrer, Orycteropus Geoffr.), Gattung der Zahnlücker aus der Familie der Erdschweine (Orycteropidae), plumpe Tiere mit dickem Körper, dünnem Hals, langem, schmächtigem Kopf, kegelförmiger Schnauze, kleinem Maul, walzenförmigen Zähnen von faseriger Struktur, langer, platter, vorstreckbarer Zunge, langen Ohren, mittellangem Schwanz, kurzen, verhältnismäßig dünnen Beinen, an den Vorderfüßen mit 4, an den Hinterfüßen mit 5 sehr starken, großen, hufartigen Krallen. Das kapische E. (Orycteropus capensis Geoffr., s. Tafel »Zahnlücker I«, Fig. 3), 1 m lang, mit 85 cm langem Schwanz, ist ziemlich spärlich borstenartig behaart, oberseits braun, unterseits und am Kopf licht rötlichgelb. Es findet sich vom Kap bis zum Senegal im flachen Land, lebt am Tage einsam in selbstgegrabenen Höhlen, geht abends auf die Jagd und vertilgt große Massen von Ameisen und Termiten. Es ist außerordentlich scheu und gräbt sich, wenn es angegriffen wird, mit großer Schnelligkeit in die Erde. Es wirft ein Junges, das sehr lange von der Mutter gesäugt wird. Das Fleisch ist dem des Wildschweins ähnlich; die dicke, starke Haut wird zu Leder verarbeitet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 28.
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