Erk

[47] Erk, Ludwig, Musiker, geb. 6. Jan. 1807 in Wetzlar, gest. 25. Nov. 1883 in Berlin, Sohn eines Kantors und Organisten, wurde 1826 Musiklehrer am Seminar zu Mörs und 1835 am Seminar für Stadtschulen in Berlin. Während seines Aufenthalts am Rhein gründete er die bergisch-niederrheinischen Lehrergesangfeste, deren erstes 1834 in Remscheid stattfand. 1836–38 dirigierte er den liturgischen Chor in der Domkirche zu Berlin und gründete 1843 den Erkschen Männergesangverein und 1852 den Erkschen Gesangverein für gemischten Chor. 1857 wurde er zum königlichen Musikdirektor, später zum Professor ernannt. E. hat sich vornehmlich um den Volksgesang verdient gemacht, sowohl durch eigne volkstümlich gewordene Kompositionen, als durch Sammlung und mehrstimmige Bearbeitung von Volks-, Schul- und Kirchenliedern, die weite Verbreitung fanden. Von seinen zahlreichen Publikationen, an denen z. T. sein Bruder Friedrich E. und sein Schwager W. Greef mitwirkten, sind besonders hervorzuheben die Sammlungen »Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen« (Berl. 1838–45,13 Hefte, unter Mitwirkung von Irmer), »Volksklänge« für Männerchor (das. 1866), »Deutsches Volksgesangbuch« (2. Aufl., das. 1869) und sein Hauptwerk: »Deutscher Liederhort«, eine vorzügliche Sammlung deutscher Volkslieder (das. 1856; neu bearbeitet von F. M. Böhme, Leipz. 1893, 3 Bde.). Auch gab er Sebastian Bachs »Mehrstimmige Choralgesänge und geistliche Arien« nach den Quellen (Leipz. 1850 u. 1865) sowie aus Achim v. Arnims literarischem Nachlaß den vierten Teil von »Des Knaben Wunderhorn« (Berl. 1854) heraus. Vgl. Schultze, Ludwig E. (Berl. 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 47.
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