Ferguson

[428] Ferguson (spr.förgössen), 1) James, Mechaniker und Astronom, geb. 1710 zu Keith in der schottischen Grafschaft Banff, gest. 16. Nov. 1776 in Edinburg, anfangs Schäfer, dann Porträtmaler, widmete sich später wissenschaftlichen Studien und lebte seit 1743 in London, wo er naturwissenschaftliche Vorlesungen hielt. Er schrieb: »Astronomy explained upon Sir Isaac Newton's principles« (Lond. 1756; 13. Aufl. von Brewster, 1811, 2 Bde.; deutsch von Kirchhoff, Berl. 1783 bis 1785); »Lectures on mechanics, hydrostaties, pneumatics, and optics« (1760, neue Ausg. von Brewster 1805). Vgl. Henderson, Life of James F. (2. Aufl., Lond. 1870).

2) Adam, engl. Geschichtsforscher und Moralphilosoph, geb. 20. Juni 1723, gest. 22. Febr. 1816, studierte Theologie, war 1745–54 Feldprediger eines schottischen Regiments und wurde 1759 Professor der Physik und 1764 Professor der Moralphilosophie an der Universität zu Edinburg. 1773 und 1774 bereiste er das Festland, und 1778 begleitete er als Sekretär die zum Behuf von Unterhandlungen nach Amerika gesendeten britischen Kommissare. Nachdem er 1785 seine Professur aufgegeben, bereiste er Italien und lebte nach seiner Rückkehr in Schottland auf dem Lande. Seinem »Essay on the history of civil society« (Lond. 1767; deutsch von Jünger, 1768), der seinen Ruf begründete, folgten: »Institutes of moral philosophy« (1769; deutsch von Garve, Leipz. 1772); »Observations on civil and political liberty« (1776); »History of the progress and termination of the Roman republic« (1783, 3 Bde.; neue Ausg. 1805, 5 Bde., u. öfter; deutsch von Beck, Leipz. 1784–1786, 3 Bde.), lange ein Hauptwerk in England; »Principles of moral and political science« (1792, 2 Bde.; deutsch von Schreiter, Zür. 1795, 2 Bde.). Vgl. Small, Memoir of Adam F. (Lond. 1864).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 428.
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