Forstbetriebsarten

[774] Forstbetriebsarten. Der Forstbetrieb wird in verschiedener Weise geübt. Die Verschiedenheiten gelangen zum Ausdruck in der Verjüngungsart (Saat, Pflanzung, Naturbesamung, Ausschlag, Wurzelbrut), im Alter der zu einem Bestande gehörenden Stämme (gleichalterige Bestände in der Regel aus künstlicher Verjüngung und aus Ausschlag, ungleichalterige Bestände aus Naturbesamungen), in der Art, wie der Hieb im Altholz geführt wird (flächenweiser Abtrieb, Hieb des auf der Fläche stehenden Holzes in Bruchteilen des Vorrats, so aber, daß dieser in einer nicht zu langen Zeitspanne verzehrt wird, Hieb kehrt in kurzen Zwischenräumen immer wieder, nimmt jedesmal nur wenig). Demnach unterscheidet man folgende Hauptbetriebsarten: 1) Wald aus Kernwuchs, d. h. aus Pflanzen, die aus Samen, nicht aus Stecklingen oder Ausschlag entstanden sind. Dahin gehört Hochwald (s.d.) mit gleichalterigen oder gering ungleichalterigen Beständen. Femelschlagbetrieb (s.d.) mit grundsätzlich ungleichalterigen Beständen. Die Altersunterschiede machen aber nur einen Bruchteil der Umtriebszeit aus. Plenterbetrieb (s.d., Femelbetrieb), die Bestände enthalten Altersunterschiede, die ungefähr der Umtriebszeit entsprechen. 2) Ausschlagwald (s.d.) in der Regel mit gleichalterigen Beständen. 3) Mittelwald (s.d.), eine Verbindung von Plenterwald und Ausschlagswald.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 774.
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