Fourichon

[806] Fourichon (spr. furischóng), Martin, franz. Admiral, geb. 9. Juni 1808 in Thiviers (Dordogne), gest. 24. Nov. 1884, wurde 1848 Fregattenkapitän und Gouverneur zu Cayenne. 1859 wurde er mit dem Rang eines Vizeadmirals an die Spitze der Mittelmeerflotte gestellt. Infolge seiner anerkannten Tüchtigkeit im Seewesen ward er in das Komitee für Marineangelegenheiten berufen und 1864 dessen Präsident.[806] Am 31. März 1870 wurde er Kommandant des Übungsgeschwaders und beim Ausbruch des deutsch-französischen Krieges Kommandant des zweiten Geschwaders, das den Befehl hatte, in der Nordsee zu operieren. Da aber die deutsche Flotte einen Kampf vermied, mußte sich F. mit der Blockade der deutschen Küsten begnügen. Nach dem Sturz des Kaiserreichs wurde er 4. Sept. zum Marineminister ernannt und der Delegation in Tours beigegeben, ohne eine erfolgreiche Tätigkeit entwickeln zu können. Bei den Wahlen vom 8. Febr. 1871 in die Nationalversammlung gewählt, nahm er seinen Sitz im rechten Zentrum. 1876 zum Senator ernannt, bekleidete er noch einmal das Marineministerium 1876–77.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 806-807.
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